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Alte Pferde bedarfsgerecht füttern

Bei den Pferden ist es wie bei uns Menschen. Irgendwann lässt die körperliche Leistungsfähigkeit stark nach. Das betrifft fast alle Bereiche des Organismus. Die Gelenke werden steif, es bilden sich Arthrosen als Folge der Degeneration. Das Fell wird stumpf, das Mähnenhaar schütte. Auch die Hufqualität lässt oft zu wünschen übrig. Das Risiko, an einem Hufabszess oder gar an Hufkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Das liegt auch an der schlechteren Versorgung mit Nährstoffen und der daraus resultierenden abnehmenden Hufhärte. Mehr zu füttern, bringt zumeist nichts, denn auch die Verdauung leidet unter den Alterserscheinungen.

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Pferdefutter ist nicht gleich Pferdefutter

Bei einem Blick in das Pferdefutter-Sortiment wird schnell klar, dass es viele verschiedene Sorten für jedes Alter, für jede Art von Beanspruchung und für jeden Typ gibt. Wichtig ist eine natürliche Zusammensetzung des Futters mit anorganisch und organisch gebundenen Spurenelementen. Die Kraftfuttermittel dienen der Grundversorgung und ergänzen das Raufaserangebot. Speziell für ältere Pferde ist eine vitalstoffreiche Versorgung ausschlaggebend.

Tiere mit Arthrose profitieren zum Beispiel davon, wenn dem Futter Chondroitin, Glucosamin und Hyaluronsäure beigefügt ist. Die Glycosaminoglykane sind ein Bestandteil des Gelenkknorpels und an dessen Regeneration maßgeblich beteiligt. Sie wirken schmerzlindernd und fördern somit den Bewegungswillen älterer Pferde.

 
Viele Futtermittel für Pferdesenioren enthalten auch Teufelskrallenextrakt, ein ebenfalls schmerzlindernder Bestandteil natürlichen Ursprungs. Da nicht nur jeder Mensch, sondern auch jedes Pferd verschieden altert, gibt es auch Tiere mit anderen Problemen. Ist das Verdauungssystem angeschlagen, dann kommt es nicht selten zu Kotwasser. Hier ist es oft sinnvoll, ein Ergänzungsfuttermittel zu verabreichen, das die Darmflora wieder aufbaut. Weitere, gehäuft im Alter auftretende Krankheiten sind Hufrehe und Cushing. Hier ist eine fructanarme Ernährung besonders wichtig.

Das Equine Cushing Syndrom tritt als Stoffwechselstörung überwiegend bei Pferdesenioren auf. Diese Tiere benötigen eine vital- und mineralstoffreiche Ernährung mit einem hohen Anteil Rohfasern. Melasse- und kohlenhydratreiche Futtermittel wirken sich ungünstig aus. Alte Pferde, die schnell an Gewicht verlieren, profitieren von einer Extraportion Eiweiß. Wann ein Pferd alt ist, ist jedoch individuell verschieden. Das Alter hängt von Rasse und Typ ab.

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Immer wichtig: das Raufutter

Eine gute Raufutterversorgung ist das A und O der artgerechten Pferdeernährung. Deswegen ist es wichtig, den Tieren ausreichend Heu zur Verfügung zu stellen. Im Schnitt benötigt ein Pferd rund 1,5 Kilogramm pro 100 Kilogramm Körpergewicht. Jüngere Pferde verdauen das rohfaserhaltige Futter in der Regel problemlos. Bei vielen älteren Pferden ist das anders. Sie können die Nahrung nicht mehr so gut verwerten.

 
Außerdem spielen die Zähne oft nicht mehr mit. Die Backenzähne wachsen beim Pferd ein Leben lang nach. Irgendwann ist der „Vorrat“ aufgebraucht und es schiebt nichts mehr nach. Die im Maul verbliebenen Stumpfen fühlen sich glatt und flach an und sind nicht mehr dazu in der Lage, das Heu ordentlich durchzukauen. Haken und andere Zahnprobleme treten ebenfalls gehäuft in Erscheinung. Dem Pferdehalter fallen häufig eingespeichelte Heuröllchen auf, die auf dem Paddock oder in der Box verteilt liegen. Die Gnadenhöfe für alte Pferde können ein Lied davon singen.

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Viele der Senioren ernähren sich fast nur noch von eingeweichten Grascobs und Mash. Sie bekommen sozusagen mehrmals täglich ihren Brei. Das ist nicht nur mühsam und zeitintensiv, sondern auch teuer. Die Futterkosten für ein altes Pferd übersteigen bei Weitem das normale Budget, das ein junges, vitales Tier benötigt. Auch deshalb trennen sich viele Pferdebesitzer von ihren alten Kameraden und entziehen sich somit ihrer Verantwortung als Tierhalter.