Chaps als Alternative zu Reitstiefeln
Wenn es ums Reiten geht, dann kommt früher oder später die Frage auf: Chaps oder Reitstiefel? Tatsächlich ist es nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Form des Reitsports, der betrieben wird.
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Was sind Chaps eigentlich?
Die Chaps haben ihren Ursprung im Westernreitsport und werden immer häufiger auch in anderen Bereichen des Reitsports eingesetzt. Im Prinzip handelt es sich hierbei um Hosenbeine, die aus Leder gefertigt werden. Sie wurden entwickelt, um die eigentliche Hose vor der Reibung zu schützen, die auf dem Sattel entsteht. Mit einem Gürtel wurden sie über die Hosenbeine gezogen und befestigt. So konnte nichts verrutschen.
In der weiteren Entwicklung gab es dann noch die Chapsletten oder auch die Mini-Chaps. Sie sind nicht ganz so lang und stellen eher den Schaft eines Stiefels nach. Sie werden über die Schuhe gezogen und mit einem Gummi befestigt.
Wenn Sie gerne an Turnieren teilnehmen möchten, ist es wichtig, dazu die Vorgaben der deutschen LPO zu kennen. Hier wird für die Leistungsprüfungen in den Klassen ab E bis hin zu S festgelegt, dass Chaps nur dann zugelassen sind, wenn sie optisch mit Reitstiefeln vergleichbar sind. Die heutige Auswahl ist allerdings so konzipiert, dass es normalerweise kein Problem ist, auch einfache schwarze Chaps zu finden, die sich gut zu Stiefeletten kombinieren lassen.
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Warum können Chaps Reitstiefeln vorgezogen werden?
Reitstiefel sind eigentlich ein Klassiker und dennoch sorgen sie bei vielen Reitern immer wieder für Unmut. Einschränkungen bei der Beweglichkeit werden ebenso bemängelt, wie die ständigen Kompromisse, die eingegangen werden müssen, wenn die Reitstiefel keiner persönlichen Anfertigung entsprechen. Weite und Wadenlänge sind nur einige Beispiele dafür, dass es nicht für jeden Reiter oder jede Reiterin den passenden Reitstiefel gibt.
Die Chaps ermöglichen einen ansprechenden Kompromiss, da sie über die Schuhe gezogen werden und dennoch einen Schutz der Hose umsetzen.
Gleichzeitig ist aber auch zu erwähnen, dass Reitstiefel gegenüber den Chaps einige Vorteile haben. So geben viele Reiter und Reiterinnen an, dass sie lieber die Stiefel tragen, da diese eine höhere Stabilität im Bein ermöglichen. Durch den festen Schaft ist es mit ihnen leichter, das Bein ruhig und gestreckt zu halten und gezielt mit Schenkelhilfen zu arbeiten. Impulsartige und auch punktgenaue Hilfen lassen sich beim Pferd besser umsetzen.
Wer mit Sporen arbeitet, hat vielleicht selbst schon festgestellt, dass diese auf Chaps nicht so gut sitzen, wie es bei der Kombination mit Reitstiefeln der Fall ist. Dadurch kann es passieren, dass das Pferd mehr über die Sporen als über das Bein getrieben wird. Dies kann normalerweise nicht im Interesse des Reiters liegen.
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Eine Frage der Kosten
Was bei der Entscheidung ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden darf, sind die Kosten. Auch wenn es rudimentäre Reitstiefel aus Gummi inzwischen schon für einen geringen Preis gibt, so sind hochwertige Stiefel aus Leder, vielleicht auch noch Maßanfertigungen, deutlich teurer. Gerade für Reiter und Reiterinnen, die gerade erst anfangen oder sich noch nicht sicher sind, welche Variante ihnen besser gefällt, können die Chaps für den Einstieg die günstigere Lösung darstellen.
Für die Nutzung der Chaps sind Stiefeletten normalerweise die beste Wahl. Da es sich hierbei um eine Kombination aus zwei Teilen handelt, muss noch ein Aspekt berücksichtigt werden. Sind die Chaps als Schaft möglicherweise kaputt, müssen nicht gleich die ganzen Schuhe ersetzt werden. Andersherum gilt es genauso. Wenn die Stiefel durchgearbeitet sind, ist es noch lange nicht notwendig, zu neuen Chaps zu greifen. Das kann ebenfalls die Kosten niedrig halten.
Die Rolle der Optik
Eventuell wird bei Ihnen die Entscheidung auch ein wenig durch die Optik beeinflusst. Manche Reiter und Reiterinnen finden, dass ihr Outfit erst durch die Stiefel richtig abgerundet wird. Andere finden es optisch noch ansprechender, wenn sie mit den Chaps kleine Akzente setzen können.
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Chaps austesten als beste Variante
Wer die Möglichkeit hat, der sollte sowohl mit Stiefeln als auch mit Chaps das Reiten austesten. Oft genug geht es nach dem Gefühl. Wer kann mit welcher Lösung besser arbeiten? Was lässt sich besser mit den eigenen Übungen, dem Training und auch dem Reiten auf Turnieren vereinbaren? Vielleicht können Sie bei Bekannten Chaps oder auch Stiefel ausleihen und schauen, womit Sie besser mit Ihrem Pferd ein Team bilden können.
Gerade auch für Kinder kann es zudem die bessere Wahl sein, erst einmal mit Chaps zu reiten. Dadurch arbeiten sie direkt am Pferd mit den Beinen und spüren noch deutlicher, wie ihre Reaktionen auf das Tier wirken. Zudem fühlen sich Kinder durch die Reitstiefel oft in der Bewegung eingeschränkt, nur Stiefeletten bieten aber nicht den ausreichenden Schutz, den die Kinder beim Reiten benötigen.